Diese Chronik wies bis vor Kurzem Lücken auf, Corona hat auch unserem Verein eine fast zweijährige Zwangspause verordnet. Inzwischen haben wir uns mühsam der Normalität wieder angenähert und können mittlerweile die üblichen Veranstaltungen gestalten, die den Jahresablauf der "Ganserte" begleiten. Und diese Veranstaltungen werden im Folgenden geschildert....
Was verstehen wir unter der "laufenden Saison"? Nun, das ist in etwa der Zeitraum von eineinhalb Jahren, in dem sich unsere Standard-Aktivitäten wiederholen. Da haben wir zunächst mal den bereits ausführlich erläuterten 2. Januar. Es folgt im April die Jahreshauptversammlung. Der Vatertag (in klerikalen Kreisen gerne auch mal Himmelfahrttag genannt) beschert der Stadt Erbach am Badbrunnen ein sehr beliebtes Straßenfest, für dessen Ausrichtung der Gänsgretelverein verantwortlich ist. Im Juli treffen sich die Schnatterer am ersten Sonntag des Erbacher Wiesenmarktes. Und der Oktober oder November schenkt den Ganserten noch ein Herbstfest, dieses stellt dann den Abschluss der Jahressaison dar. Im Folgenden sollen hier also die Untaten der vergangenen Monate noch einmal Revue passieren...
Und es begab sich an einem Abend just an dem Tage, der zwischen dem 1. und dem 3. Januar angesiedelt ist. Da öffnete der Himmel seine Schleusen und nässte die Ganserte ein, dass es eine helle Freude war......So könnte sie beginnen, unsere Erzählung vom diesjährigen Gansertfest. Der Höhepunkt unseres Vereinslebens hat in den vergangenen Jahrzehnten schon allerlei Wettersituationen gesehen. Konform mit dem Datum zumeist grimmige Kälte, hin und wieder Schneetreiben, gelegentlich auch mal Schneeregen. Aber das Jahr 2024 bescherte uns jenes Wetter, bei dem Noah mit seiner Arche auf große Fahrt gegangen sein muss. Es regnete ohne Unterlass.
Dies hielt aber 38 Ganserte (und somit fast alle, die geh-, sing-, ess- und trinkfähig waren) nicht davon ab, sich pünktlich um 18.00 im Sternensaal des Erbacher Brauereiausschanks einzufinden. Große Dinge bahnten sich an.
Zunächst trug der 1.Sitzvorzende seine legendäre Begrüßungsrede vor. Gefühlt war es die gleiche Rede wie zum Gründungsjahr 1827, und nach wie vor wird in Vereinskreisen ausgiebig darüber diskutiert, ob damals der Vortragende nicht der Gleiche gewesen sei...
Und schon begann der erste Höhepunkt der Veranstaltung: die Aufnahmeprüfung zweier Gansertkandidaten. Es war gleichzeitig der Start eines neuen Konzepts zur Generierung von Gansert-Nachwuchs. In Ermangelung ausreichender Bewerbungen haben wir beschlossen, diesen (den Nachwuchs nämlich) weitgehend selbst zu produzieren. (Noch) nicht als Retortengeschöpfe, aber die beiden Neuganserte sind Söhne zweier gestandener Altganserte, wurden somit quasi mit Gansertmilch großgezogen und bringen foglich das genau passende Genmaterial mit. Sie bestiegen den "heissen Stuhl", sangen dort zweistimmig, textsicher und routiniert das Gänsgretellied, stiegen unfallfrei wieder vom Stuhl....und sind fortan Ganserte. Alex Müller darf sich künftig "Turbogansert" nennen, Sebastian Dingeldy trägt den Gansertnamen "Lammgansert".
Danach widmeten sich die Schnatterer dem Leistungssport und schwammen zum Badbrunnen. Zumindest legte der Dauerregen diese Fortbewegungsart nahe. Also trabten wir dieses Jahr in leicht veränderter Ausstattung durch die Stadt, die sonst üblichen Laternen wurden durch Regenschirme ersetzt. Dies hielt aber einige Freunde und Gönnerinnen des Vereins nicht davon ab, unterwegs einen kurzen "Boxenstop" mit der Darreichung erfrischender Destillate zu gestalten. Was uns zu der Erkenntnis verhalf, dass im Dauerregen ein Schnaps sehr flink genossen werden muss, um Verdünnungseffekte zu vermeiden....
Nächster Akt: Taufe der Neu-Ganserte am Badbrunnen. Nach der Verlesung der Vereinslegende, vorgetragen vom Zuchtgansert, hielten zwei Taufpaten die sogenannte Taufrede, in der die Namensgebung für die Neulinge in gereimter Form zu Gehör gebracht wird. Anschließend machte sich der Zuchtgansert mit seinem "Puhlschepper" (auch hier wieder für Nichtodenwälder: ein stielbewerter Jauchegrubenentleerungskübel) über die Jungganserte her und taufte sie mit ergiebigen "Schöpfungen" aus dem Badbrunnen. Ob es nun viel Sinn macht, einem im triefenden Regen stehenden Menschen Wasser übers Haupt zu gießen, darf durchaus hinterfragt werden. Aber so sind nun mal die Regeln.
Erfreulich war die doch stattliche Anzahl von Zuschauern. Und jenen wurde ebenso wie den Akteuren der Veranstaltung auch am Brunnen der Verzehr weiterer Destillate zuteil. Ganserte und Zuschauer zechten tapfer gegen den Regen an.....
Nach Rückmarsch inklusive dreimaliger und wetterbedingt immer schnellerer Umrundung des gräflichen Denkmals auf dem Marktplatz fanden sich die Schnatterer wieder im "Gänsestall" ein. Es folgte ein vollumfänglich gelungenes Fest, wir verzehrten unsere Gänsekeulen, sangen unser vereinseigenes Liederbuch hoch und runter, lauschten dabei dem virtuosen Können von Musikgansert Peter sowie einigen vereinseigenen Musikanten und freuten uns des Lebens.
Hervorzuheben ist dabei die hervorragende Bewirtung durch unseren Gänsestall-Wirt Sukwinder Multani und seine Familie. Danke dafür, dass Ihr den Verein so engagiert unterstützt.
Nachtrag: Am 3. Januar, nach nur wenigen Stunden Schlaf, finden sich wie in jedem Jahr einige Ganserte im "Brauhaus" ein, um den Gänsestall wieder in den Urzustand zu versetzen. Immerhin muss der Raum ja für unsere Zwecke umgestaltet werden, Stroh wird wie bei Gänseställen üblich auf dem Boden ausgebracht und die drei lebenden Gänse, die uns an dem Abend Gesellschaft leisten, verschwinden auch nicht gerade spurlos. Nach diesen Aufräumarbeiten findet sich dann noch eine kleine Schar Schnatterer am Tresen des Brauhauses ein, um den Vorabend noch einmal Revue passieren zu lassen. Und diese Nachtragssitzung, so möge man es nennen, die geriet dann auch noch zu einem sehr fröhlichen Nachmittag.....
Die Vorarbeiten: einige Ganserte präparieren den Gänsestall. Hier zum Beispiel wird das Gehege für die drei der Feier beiwohnenden Gänse vorbereitet. Die Damen feiern nämlich im Separee....
Unentbehrliche Requisiten werden bereitgestellt.
Auftakt: Die Ganserte sind vollzählig, mögen die Spiele beginnen....
Noch sitzt ein Teilnehmer ohne weißes Hemd angespannt auf seinem Stuhl. Die Aufnahmeprüfung steht unmittelbar bevor.
Der Moment der Wahrheit: die Kandidaten tragen das Vereinslied vor. Streng beäugt vom Sitzvorzenten und vom Zuchtgansert.
Geschafft. Aus dem schweißgetränkten Prüfungsstuhl wurde ein Siegertreppchen....
19.00 Uhr. Es beginnt der Marsch durch die Erbacher Unterwasserwelt. Die Aufnahmen gelangen mit Hilfe einer Taucherkamera....
Drei Ganserte passieren den Städtelbogen. Der Musikgansert beließ sein Instrument sicherheitshalber im Transportkasten. Der Rotweingansert fiel durch einen sehr modischen Regenschirm auf. Und der Sitzvorzende nahm am Umzug mit einer Plastiktüte teil. Wie aus informierten Kreisen verlautete, war er kurz vor Veranstaltungsbeginn noch Leergut sammelnd unterwegs, um das Fest zu finanzieren......
Erster Getränkehalt am "Bären", einige Damen des evang. Kirchenkreises labten die schnatternden Pilger... äh....Ganserte.
Zweiter Getränkehalt: Wie in jedem Jahr wurden wir wieder vom Salon Dina beköstigt. Zuerst an der Tränke: eine Plastiktüte, begleitet vom 1.Sitzvorzenden.
Trotz anhaltender Sintflut erreichen die Ganserte den Badbrunnen und harren nun gemeinsam mit etlichen Zuschauern der Dinge, die da kommen sollen. Man beachte den fluoreszierenden Regen. Wenn es denn kein komplett versautes Fotoobjektiv war....
Da stehen sie wieder. Wie immer schon seit 1827. Gut beschirmt und darüberhinaus geschützt durch modische Präservative.....
Und schon wird der erste Täufling der Erbacher Variante des berüchtigten "water boarding" ausgesetzt. Eine gewisse sadistische Neigung ist dem Zuchtgansert nicht abzusprechen. Aber das gehört nun einmal zu seinen Aufgaben....
Jetzt trifft es den Lammgansert. Obwohl er hier seinen eigenen Sprößling taufte, ging der Zuchtgansert mit gewohnter Rücksichtlosigkeit zu Werke. Oder vielleicht deshalb....
Rückmarsch zum Gänsestall. Und es regnete...und regnete....und.....
Ein ungewohntes Bild: noch nie zuvor mussten nach Rückkehr in den Stall die weißen Hemden getrocknet werden....
Und darum geht es im Kern.... Das Festmahl der Schnatterer!
Rückstandfreies Abnagen von Gänsegebein ist eine der Kernkompetenzen des "Drummelganserts"
Nach erfolgter Abfütterung dankt der Sitzvorzende dem "Futtergansert" für seine gekonnte Zubereitung der Gansert-Leibspeisen.
Es folgte das obligatorische Gruppenbild. Hier in einer starkt abgedunkelten Variante.
Wer es lieber heller mag.....bitte sehr
Die drei Weis(ß)en aus dem Abendland...
Traditionell wird auch den Gästen in der vorderen Gaststube des Brauhauses eine Probe unseres gesanglichen Könnens zuteil
Die drei Damen in der Ehrenloge. Anmerkung für besorgte Tierfreunde: die drei Gänse nehmen freiwillig an der Veranstaltung teil, in dem Eimer befindet sich kein Bier, und der Gansert auf dem Stuhl wurde nicht sexuell übergriffig. Er ist kastriert!
Einer der dienstältesten Ganserte. Der Bedauernswerte verbrachte den ganzen Abend mit Rückenwind. Wie an der Stellung der Feder unschwer zu entnehmen ist. Noch dienstälter ist der Gansert rechts im Bild. Der offensichtlich einer anderen Windrichtung Widerstand bot....
Am Sonntag, dem 07..April 2024, fand im Biergarten des Erbacher Brauhauses die Jahreshauptversammlung der Ganserte statt. Ein Datum, das in aller Regel nicht mit Schönwetterlagen konfrontiert wird, aber wie so häufig, wenn die Ganserte tagen, zeigte sich Petrus wieder mal von seiner besten Seite. Das Wetter war prachtvoll.
Wie immer hatte sich der Sitzvorzende sehr gut auf die Veranstaltung vorbereitet, in dem er die Ereignisse des Jahres 2023 bis hin zum jüngsten 2.Januar gewissenhaft schriftlich protokolliert hatte und diesen Aufsatz nun vorlas. Somit erfuhren die Ganserte wieder einmal, was sie sowieso schon wussten. Bis auf eine sensationelle Neuigkeit: Laut Vereinssatzung und den weisen Worten des Sitzvorzenden gibt es überhaupt keine Jahreshauptversammlung. Dieses Treffen nennt sich bei den Ganserten satzungsgemäß Generalversammlung. Aber auch damit können wir umgehen, wir ernannten uns spontan und kollektiv zu Generälen, und schon waren wir korrekt versammelt.
Erster wirklicher Höhepunkt war wieder der Kassenbericht des Kassen- , Geldsack- oder überhaupt Finanzganserts. Es gibt einen durchaus vorzeigbaren Kassenbestand, der speiste sich gemäß Kassenbericht aus allerlei dunklen Quellen, und gelegentlich kam es auch im vergangenen Jahr zu einem überschaubaren Mittelabfluss, der aber irgendwie auch begründbar war. Oder so. Die Ganserte waren von ihrem eigenen Finanzstatus begeistert und entlasteten einstimmig den Vorstand.
Sodann kam der Sitzvorzende zum eigentlichen Highlight der Veranstaltung, der Neuwahl des Vorstandes. Dabei brach er seinen eigenen Geschwindigkeitsrekord, was den Ablauf der Wahl betraf. Kurz nach einigen einleitenden Worten war der Vorstand schon gewählt. Es handelte sich dabei im Wesentlichen um den alten Vorstand. Verstärkt um den Erdbachgansert, der die schon seit längerem vakante Vorstandsposition unseres verstorbenen Schulganserts übernimmt. Bleibt festzuhalten, dass sich Musterdemokraten wie Kim Jong-un oder Xi Jinping bei uns eine Scheibe abschneiden können. So geht Hochgeschwindigkeitswählen. Dafür können wir unseren großen Führer Kim Jong-Volk nur bewundern.
Weitere Tagesordnungspunkte waren die Vorbereitung des bevorstehenden Badbrunnenfestes sowie der Punkt "Verschiedenes", der aber auch keine neuen Erkenntnisse brachte. Mit dem Gänsgretellied wurde der offizielle Teil der Veranstaltung geschlossen.
Die Vereinskasse spendierte anschließend ein zünftiges Brunch-Lunch-Galadinner in Form von Weißwürsten und Brezeln, flankiert von dem einen oder anderen Kaltgetränk. Anschließend tauschten sich die Schnatterer noch in stundenlangen Arbeitsgesprächen über Dieses und Jenes aus, und gegen Abend endete dann ohne nennenswerte Zwischenfälle diese äußerst erfolgreiche Generalversammlung.
Am Donnerstag, dem 9.Mai gab es so Einiges zu feiern in Erbach. Die Christen feierten den Himmelfahrtstag, die Väter den Vatertag und die „Ganserte“ des Erbacher Gänsgretelvereins richteten wieder ihr Badbrunnenfest aus. Das Straßenfest, welches nun schon viele Jahre unmittelbar vor dem Badbrunnen stattfindet, erfreut sich bei den Erbacher Bürgern und zahlreichen Gästen aus der Umgebung zunehmender Beliebtheit.
Voraussetzung für ein gelungenes Fest ist natürlich gutes Wetter. Und das war am 9. Mai unübertrefflich. Und diente wieder einmal als Beleg für unsere Überzeugung, dass Petrus doch auch ein Gansert sein muss.
Einige Tage vor dem Fest sind die ersten Schritte zu vollziehen. Das Gänsgretel wird gebürstet. Bevor hier jemand „Me too“ schreit, es handelt sich nicht um sexuelle Übegriffe gegen eine landwirtschaftliche Hilfskraft, sondern um die Vollreinigung des Gänsgretel-Denkmals am Brunnen. Und so eine dralle Sandsteindame muss schon gründlichst gebürstet werden, bevor sie wieder aussieht wie fast neu.
Schon am 8.Mai wurden erste bauliche Vorkehrungen getroffen. Am frühen Morgen des Feiertages begannen die Ganserte mit dem Komplettaufbau an und ums „Festgelände“. Bankgarnituren waren aufzubauen, die Kuchentheke wurde in Stellung gebracht, Grillstand und „Küchenwagen“ wurden vorbereitet. Pünktlich um 1000 Uhr war Bieranstich, und nahezu zeitgleich strömten die ersten Gäste auf den Platz.
Dieser Zustrom hielt dann eine ganze Weile an, bis nahezu alle verfügbaren Plätze belegt waren. Die Vereinsmitglieder bewältigten die Bewirtung der Besucher mit vollem Einsatz, im Schichtbetrieb und mit viel Freude an der Sache. Die Gäste dankten dies mit zahlreichen Lobesbekundungen, langem Verbleib auf dem Festgelände und einem für die Vereinskasse erfreulichen Endergebnis. Und letzteres , obwohl die Preisgestaltung der angebotenen Erfrischungen und Speisen , wie bei den Ganserten üblich, ausgesprochen günstig und familienfreundlich ausfiel. Was ebenfalls bei den Besuchern viel Anerkennung fand, der Gänsgretelverein sieht sich nun mal nicht in Konkurrenz zu diversen Volksfesten, welche die Geldbeutelinhalte ihrer Besucher bis zum Äußersten strapazieren.
Es war ein rundum gelungener Tag. Nach 1800 Uhr hatten die Vereinsmitglieder noch gut zu tun mit Ab- und Rückbau aller Utensilien, damit war das Badbrunnenfest 2024 Geschichte. Gäbe es dafür noch Steigerungsmöglichkeiten? Nach Aussage des Vereinsvorsitzenden denke man für das kommende Jahr über den Aufbau eines Riesenrades nach, auch ein Autoskooter sei im Gespräch. Diese Aussagen könnten aber auch dem hinreichend bekannten Humor der Ganserte geschuldet sein. Die sogenannten Schnatterer nehmen bekanntlich nichts sehr ernst. Sich selbst am Allerwenigsten….
Gretel soll gebürstet werden. Dies bedarf natürlich im Vorfeld einer ausführlichen Arbeitsbesprechung...
Der Vorabend des Festes, erste Utensilien werden aufgebaut. Dazu benötigt es, welche Überraschung, wieder einer Arbeitsbesprechung, siehe oben. Im Hintergrund gut zu sehen ist der soziale Mittelpunkt des Festgeländes: der Toilettenwagen.
Es ist kurz vor zehn Uhr. Der Festplatz ist präpariert, es kann losgehen. Am Ausschankwagen im Hintergrund rechts haben sich einige Ganserte versammelt, um das Bier einer letzten Qualitätskontrolle zu unterziehen....
Kurz nach Festbeginn sah es so aus auf dem Gelände. Und das blieb so bis 18.00 Uhr, dem offiziellen Festende.
Für den "Drummelgansert" war dies ein Großkampftag. Hier strebt er im olympischen Dreisprung dem Ausschankwagen zu, um Nachschub für durstige Kehlen heranzuschaffen.
Zwei bewährte Fachkräfte im Einsatz. Der Schwenkgansert sowie der Schnipp-Schnappgansert waren pausenlos mit der Präparierung von Nahrungsmitteln befasst. In eingeweihten Kreisen nennt man sie auch Eier-Egon und Grillfleisch-Olli....
Das Getränketeam. Im pausenlosen Einsatz wurde hier die Voraussetzung geschaffen, dass einige Gäste in extrem fröhlicher Verfassung das Festgelände verließen.
Eigentlich ist der Fotogansert im Verein als Finanzminister für die magere Vereinskasse zuständig. Er übernimmt aber gerne auch andere Aufgaben. Ist ja völlig Wurst, was man macht......
Unentbehrlich und schon seit Jahren eine wichtige Unterstützung: Unsere Damen von der Kuchentheke. Hier bringen sie ihre selbstgebackenen Produkte an den Mann/Frau/Kind/Divers und tragen so wesentlich zum Gelingen des Festes bei.
Der Tag neigt sich dem Ende zu, langsam lichten sich die Reihen...
Das Fest ist beendet. Der Sitzvorzende ließ es sich nicht nehmen, den beiden Ladys, die uns überaus engagiert im Service unterstützten, persönlich zu danken. Und zwar in inniger Umarmung, ein von ihm gerne angewendeter Brauch, wenn auch nur bei Damen. Es bedurfte mehrerer Ganserte und reichlich Kraft, den Sitzvorzenden wieder von den Damen zu lösen...
Die wenigsten Besucher dürften es bemerkt haben: Auch Gänsgretel feierte dezent mit....
Traditionell treffen sich einige Ganserte nach dem Badbrunnenfest noch einmal im Brauhaus, um den Tag Revue passieren zu lassen. Die Aufnahme zeigt den Sitzvorzenden genau in dem Augenblick, als ihm erste Zahlenschätzungen zum Ertrag des Festes offenbart wurden. Im Hintergrund lagen sich Drummelgansert und der Junior Manager des Brauhauses tränenüberströmt in den Armen. Oder so ähnlich.....
Der Erbacher Wiesenmarkt, größtes Volksfest Südhessens und alljährlich in der letzten Juliwoche stattfindend, ist natürlich ein Pflichttermin für Erbachs ältesten Verein. Wie schon seit einigen Jahren versammelten sich die Schnatterer am 23.Juli wieder bei Erich im Champagnerzelt. Wobei der Genuss dieses französischen Schluckauf-Getränkes nicht unbedingt üblich ist in Gansertkreisen, man fühlt sich dann doch den Produkten heimischer Braukunst näher verbunden.
Somit fanden sich am Vormittag des besagten Tages zahlreiche Schnatterer, etliche mit ihren angetrauten Pflegekräften, bei Erich ein und verbrachten einen fröhlichen Frühschoppen. Unterstützt durch Musikgansert Peter, der dafür den weiten Weg aus dem angrenzenden Bayern auf sich genommen hatte, um den sangesfreudigen Schnatterern musikalische Unterstützung zuteil werden zu lassen. Und diese musikalischen Bemühungen wurden noch verstärkt durch den "Schwiegerenkel" des Schwenkganserts, der mit seiner Gitarre ebenfalls wertvolle Hilfe beim stimmlichen Lärmen leistete.
Einen guten Teil des Verzehrs übernahm die Vereinskasse. Dies war unter anderem dem Umstand geschuldet, dass der Kassengansert zwar den Auftrag hatte, nach Erreichen einer bestimmten Budgetgrenze Einhalt zu gebieten, diese Grenze aber irgendwie aus den Augen verlor. Nun, was in der großen Politik allgemein üblich ist, das können wir auch. Und hauten rein, ohne Rücksicht auf Schulden- oder sonstige Grenzen. Die Kosten verschob der Kassengansert dann in einen Sonderhaushalt.....
So nahm der Tag einen fröhlichen Verlauf. Selbst unser ältestes Vereinsmitglied, der mittlerweile 101 Lenze zählende Däälschesgansert, wohnte über etliche Stunden dem Fest bei.
Der Frühschoppen endete wie fast in jedem Jahr, nähmlich als Spätschoppen im milden Licht der untergehenden Sonne. Ausdauer ist es, was einen rechten Gansert auszeichnet...
Egal, von welcher Seite man sich dem Champagnerhaus näherte, die Ganserte waren nicht zu übersehen und nicht zu überhören. Sehr zur Freude einiger Marktbeschicker in unmittelbarer Nähe, deren Verkaufsbemühungen offenbar etwas unter unserem Frühschoppen litten. Es gelang aber dem Sitzvorzenden, mit diplomatischem Geschick eine gewisse Akzeptanz für das Gansertwesen zu erzeugen. Sicherheitshalber verharrten die Schnatterer gut geschützt hinter einer Mauer , siehe Bild unten....
Hier wirkt geballter musikalischer Sachverstand: links der Musikgansert in vollem Einsatz, Mittig der Drummelgansert als moralische Unterstützung, und rechts ein aus München importierter Nachwuchsgitarist, der eine wertvolle Ergänzung des Ensembles darstellte.
Großvater und Enkelin im Gesang vereint. Wir wollen jetzt bezüglich des Gansertfrühschoppens noch nicht vom "Fest der Generationen" sprechen, aber offenbar sind wir auf dem Weg dahin....
Unser Alterspräsident (Bildmitte im Jackett) sang fröhlich mit. Bis er dann verständlicherweise das Fest etwas früher verließ. So entstand das Werk: "Der Hundertundeinjährige, der aus dem Champagnerzelt stieg und verschwand".
29.Oktober 2023 - Da sich die Ausgestaltung unseres Herbstfestes in Form eines sonntäglichen Frühschoppens sehr bewährt hat, wurde auch diese Festivität für das Jahr 2023 so zelebriert: als Frühschoppen. Wobei der Begriff "Früh..." doch sehr theoretisch zu verstehen ist. Leider war uns der Wettergott in diesem Jahr nicht so gewogen wie bei den Festen zuvor, bei der herrschenden hohen "Luftfeuchtigkeit" fühlten sich doch zahlreiche Ganserte eher an den traditionellen Bienenmarkt in unserer Nachbarstadt erinnert. Dies sollte uns aber in unserem Treiben nicht länger irritieren, der Kurbelwellengansert hatte wie schon in den Jahren zuvor seinen Gewölbekeller bereitgestellt, eine durchaus ansehnliche Zahl von Ganserten und auch einigen Gansertgattinnen bevölkerten das gemütliche Gastronomie-Verlies und liessen es sich gutgehen.
Die für das Herbstfest benötigten Getränke spendierte die Vereinskasse, und das dazu passende und sehr schmackhafte Mahl sponsorte unser Vereinswirt Sukwinder Multani. Dafür sei ihm hier nochmals ausdrücklich gedankt.
Tja, und dann machte der Frühschoppen seinem Namen alle Ehre. Die feiernde Schar hielt sich strikt an die vereinsüblichen Vorgaben für Frühveranstaltungen und beendete das Treiben im Schutze der Abenddämmerung. Die dann fällige Abschlussbesprechung fand dann noch im Erbacher Brauereiausschank bzw. Gänsestall statt, der lag zufällig am Wegesrand unseres Heimweges....