Diese Chronik wies bis vor Kurzem Lücken auf, Corona hat auch unserem Verein eine fast zweijährige Zwangspause verordnet. Inzwischen haben wir uns mühsam der Normalität wieder angenähert und können mittlerweile die üblichen Veranstaltungen gestalten, die den Jahresablauf der "Ganserte" begleiten. Und diese Veranstaltungen werden im Folgenden geschildert....
Was verstehen wir unter der "laufenden Saison"? Nun, das ist in etwa der Zeitraum von eineinhalb Jahren, in dem sich unsere Standard-Aktivitäten wiederholen. Da haben wir zunächst mal den bereits ausführlich erläuterten 2. Januar. Es folgt im April die Jahreshauptversammlung. Der Vatertag (in klerikalen Kreisen gerne auch mal Himmelfahrttag genannt) beschert der Stadt Erbach am Badbrunnen ein sehr beliebtes Straßenfest, für dessen Ausrichtung der Gänsgretelverein verantwortlich ist. Im Juli treffen sich die Schnatterer am ersten Sonntag des Erbacher Wiesenmarktes. Und der Oktober oder November schenkt den Ganserten noch ein Herbstfest, dieses stellt dann den Abschluss der Jahressaison dar. Im Folgenden sollen hier also die Untaten der vergangenen Monate noch einmal Revue passieren...
Es war fast wie eine Wiederauferstehung. Nach zwei Jahren covidbedingter Zwangspause durften wir endlich wieder unseren höchsten Feiertag begehen. Und erleichtert stellten wir fest: wir haben es nicht verlernt.
Am zweiten Tag des Jahres 2023 war es also soweit. Fast pünktlich wie immer rotteten sich alle geh-, kriech- oder sonstwie bewegungsfähigen Ganserte im Sternensaal zusammen, weißgewandet und federgeschmückt. Und endlich wieder beglückte uns der erste Sitzvorzende mit einer Begrüßungsrede vom Allerfeinsten, der Inhalt ist leider nicht erinnerlich. Anschließend der erste Höhepunkt einer langen Nacht: zwei Neuganserte bestiegen den heißen Stuhl, um vor den Augen und Ohren der Schnatterer die Aufnahmeprüfung zu absolvieren. Wobei wir in diesem Jahr ein Novum in der über hundertneunzigjährigen Vereinsgeschichte feststellen durften: ein bereits aufgenommenes Mitglied musste nachgeprüft werden. Dieser einzigartige Vorgang war ebenfalls Corona und nicht diesem Mitglied geschuldet. Jürgen Breimer, unser Wattgansert, hatte den Aufnahmeantrag schon 2019 gestellt. Aufgrund der pandemiebedingten überlangen Wartezeit hatten wir den Wattgansert bereits 2022 offiziell aufgenommen, mit der Auflage einer Nachprüfung und Nachtaufe bei erster sich bietender Gelegenheit. Und so geschah es.
Zweiter Kandidat war der Alterbacher und Badbrunnenanwohner Frank Nieratzky. Nach dem Selbstverständnis des Vereins somit ein natürlicher Anwärter per Geburt und Brunnennähe.
Beide Kandidaten bestanden die Prüfung mit Bravour und Faßbier.
Der Marsch zum Badbrunnen schloss sich nun an. Mit klingendem Spiel zogen die Ganserte durch die nächtliche Innenstadt. Wobei schon nach wenigen Metern Laufstrecke eine Erfrischungspause auf die Schnatterer wartete, zwei GaGa (Gansertgattinnen) reichten am Städtelbogen hochprozentige Fruchsaftdestillate. Nennenswerter Widerstand seitens der Ganserte wurde nicht beobachtet. Die nächste Obstbrandverkostung wartete unmittelbar danach vor dem historischen "Bären" auf das weißgewandete Rudel. Nun war es wieder eine GaGa, verstärkt durch kirchliche Mitarbeiter. Ja, der Herr meint es gut mit den Ganserten und bat sein Bodenpersonal um Betreuung derselben.
Schlussendlich erreichte die singende Schar den Badbrunnen, Kult- und Weihestätte des ehrwürdigen Vereins. Dort fand vor den Augen zahlreicher Zuschauer wieder jenes traditionelle Zeremonial statt, das den zweiten Höhepunkt des Abends darstellt. Ansprache des Sitzvorzenden, gefolgt von der Verlesung der Vereinslegende, letztere vorgetragen vom Zuchtgansert persönlich. Danach richteten die "Paten" der beiden Neuzugänge das Wort an die Zuhörer und verlasen die Taufsprüche. Krönung der Veranstaltung war dann die Taufe, ein "Puhlschepper" schwingender Zuchtgansert wässerte die Häupter beider Kandidaten. In diesem Jahr ein eher milder Vorgang, die herrschende Temperatur weit über Null Grad ersparte den Täuflingen die sonst eher grenzwertige Schädelkühlung mittels Brunnenwasser. Und fast hätte es der Chronist vergessen: auch diese Zeremonie wurde von einigen Gansertgattinnen unterstützt, die sowohl den Besuchern als auch den Ganserten hochprozentige Gewässer verabreichten. Auch wenn es nicht kalt war, Kälteschutz muss sein......
Letzter Abschnitt der Aussenaktivitäten: mit Musik und Gesang wanderten die Ganserte zurück zu Ihrem Gänsestall. Nicht ohne dabei drei Mal das Denkmal des Grafen Franz auf dem Marktplatz zu umrunden. Es lebe die Tradition.
Der weitere Abend fand wie gewohnt in der Abgeschiedenheit des Sternensaales im Erbacher Brauereiausschank statt, der zu diesem Zweck zünftig mit Stroh eingestreut war. Und drei "echte" Gänse wohnten der Veranstaltung auch bei, in artgerechter Haltung bei Wasser, Strohboden und sogar mit Ausblick auf den Marktplatz. Die drei Vögel machten einen ausgesprochen zufriedenen Eindruck. So wie die Ganserte ausserhalb des Geheges auch....
Zu danken ist an dieser Stelle den neuen Betreibern des Brauereiausschanks. Sowohl die servierten Gänsekeulen als auch der Service für die Schnattererschar waren erste Sahne, es blieben keine Wünsche offen.
So nahm der Abend seinen Verlauf. Die Ganserte feierten mit viel Gesang und in fröhlicher Runde bis tief in die Nacht. Trefflich unterstützt von Musikgansert Peter, der wie immer den weiten Weg aus dem bayerischem Nachbarland auf sich genommen hatte, um uns den Marsch zu geigen. Oder so....
Also, abschließend bleibt festzustellen: Wir können es noch. Und hoffen es noch viele Jahre fortzusetzen. Auch künftig soll am zweiten Januar ein fröhliches "Giiiigagack" vom Treiben des ältesten hessischen Brauchtumsvereins künden. Isso....bleibt so....soll immer so sein!
Der Auftakt: Die Ganserte lauschen ergriffen der Begrüßungsrede des 1. Sitzvorzenden ..
Erster Höhepunkt des Abends: Beide Neuganserte tragen auf dem heissen Stuhl das Vereinslied vor, die vor jeder Aufnahme obligatorische Prüfung. Wobei der Wattgansert bereits wie geschildert im Vorjahr aufgenommen wurde und daher bereits das weiße Hemd eines Vollmitglieds trägt. Der "Bieschergansert" hingegen harrt noch der Übergabe des Kultgewandes.
Ausmarsch der Ganserte.
Kleine Erfrischungspause vor dem Städtelbogen. Dem Gansert rechts im Vordergrund scheint dies entgangen zu sein, unbeirrt und unerfrischt setzt er seinen Weg fort....
Nächster Halt: vor dem historischen Gasthaus zum Bären reichen nette Damen erneut einen labenden Trunk. Es ist halt ein langer Weg vom Brauhaus zum Badbrunnen.....
Der Zuchgansert trägt die Vereinslegende am Brunnen vor. Zentraler Bestandteil der Zeremonie.
Es ist vollbracht. Nach vollzogenem Taufakt strahlen Täuflinge, Zuchtgansert und Sitzvorzender in die Kamera....
Nach getaner Arbeit geht es nun zurück in den Stall.
Nun nehmen die eigentlichen Feierlichkeiten ihren Verlauf.
Am Anfang schuf der Herr die Gänsekeule. Wobei mit Herr hier der Wirt des Brauereiausschanks gemeint sein soll....
Dann schlug die Stunde der schauerlichen Gesänge.....
Ausserdem galt es auch den Schöpfer der Gänsekeule zu ehren.
Der Musikgansert in voller Aktion. Schon viele Jahre begleitet uns Peter mit seinem Akkordeon.
Auch vereinseigene Barden bereichern das musikalische Programm. Mit Inbrunst und Textsicherheit tragen sie diverses Liedgut vor, dass man so vorher auch noch nie irgendwo vernommen hat.
Eine der letzten Aufnahmen aus jener Nacht. Irgendwann versagte die Kamera ihren Dienst. Oder der Fotograf....
Am Sonntag, dem 30.April 2023, fand im Biergarten des Erbacher Brauhauses die Jahreshauptversammlung der Ganserte statt. Der Ablauf orientierte sich weitestgehend am Ablauf früherer Jahreshauptversammlungen. Das heißt, der erste Sitzvorzende las aus seinen Aufzeichnungen, die sich mit den Ereignissen des abgelaufenen Jahres befassten. Und diese Ereignisse waren identisch mit den Gansert-Events vergangener Jahre: Gansertfest am 2.Januar, voriges Jahr in umgekehrter Reihenfolge Herbstfest, Wiesenmarktstreffen, Badbrunnenfest, und wieder 2. Januar. Im Übrigen fanden zahllose Vorstandssitzungen statt, deren geistiger Ertrag mal mehr, mal weniger nachhaltig ausfiel. Häufig gerieten die Beratungsergebnisse auch in Vergessenheit....
Den nächsten Höhepunkt der Versammlung bildete der obligatorische Kassenbericht des "Geldsackganserts". Fazit: Der Verein hatte Einnahmen, bestehend aus Mitgliedsbeiträgen und Erträgen des Badbrunnenfestes. Und er hatte Ausgaben, bestehend aus Diesem und Jenem oder so Ähnlich. Trotzdem sind noch Barmittel vorhanden. Der die Kasse zuvor prüfende Erdbachgansert konnte dies in etwa und ungefähr bestätigen. Ergebnis des Referats: Dem Vorstand wurde einstimmige Entlastung zuteil.
In diesem Zusammenhang wurde beschlossen, den Mitgliedsbeitrag ab dem laufenden Jahr um 10 Euronen anzuheben. Die gestiegenen Energiepreise und die wuchernde Inflation machten dies notwendig. Mit Energiepreisen und Inflation ist der Gänsgretelverein zwar nur mittelbar konfrontiert, aber wenn überall die Preise anziehen, dürfen wir nicht zurückstehen. Dies leuchtete allen Schnatterern ein. Zumal der Veranstaltungsort durchgehend von der Sonne beschienen wurde....
Ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Vereinszukunft gelang den Schnatterern ebenfalls, zwei "Gansertanwärter" hatten Aufnahmeanträge eingereicht, die Versammlung befürwortete einstimmig die Aufnahme der Kandidaten. Bemerkenswert ist dabei, dass es sich in beiden Fällen um Söhne gestandener Altmitglieder handelt. Ein Verfahren, was auch anderen Gemeinschaften zur Nachahmung empfohlen wird: Um Nachwuchssorgen zu vermeiden macht man sich seinen Nachwuchs eben selbst......
Der Rest des offiziellen Teils war der Fahndung nach Mitarbeitern für das bevorstehende Badbrunnenfest gewidmet. Mit bisher noch etwas schwachem Resultat, da wäre noch mächtig Luft nach oben.
Da die Veranstaltung als Frühschoppen organisiert war, endete der offizielle Teil zur Mittagsstunde. Also Zeit für einen stärkenden Imbiss, den der Futtergansert umgehend in Form eines Wurst- und Kartoffelsalatbuffets bereitstellte. Diese Gansert-Atzung bedurfte anschließend einer ausgedehnten Spülung der gansertlichen Speise- und Verdauungsorgane. Aufgrund dessen endete der Frühschoppen für die meisten Ganserte in den Nachmittagsstunden, für einen harten Kern der Schnatterer in den Abendstunden. Same procedure as every year, wie die Franzosen zu sagen pflegen....
Pünktlich um 11.00 Uhr begann der Sitzvorzende mit der Verlesung seiner gesammelten Werke....
Schon nach wenigen Minuten dieses dynamischen Vortrages nickten die ersten Schnatterer ein.
Erst der Startschuss zur Schlacht am warmkalten Buffet rüttelte die Versammlung wieder auf...
Nach dem offiziellen Teil und der Abfütterung widmeten sich die Ganserte gewissenhaft dem Verzehr von Erfrischungen aus regionaler Hopfen-und-Malz-Verarbeitung.
Sie kam aus dem Staunen nicht heraus. Unsere Gänsgretel am Badbrunnen, die sich am 18.Mai einem enormen Besucherandrang ausgesetzt sah. Die Dame ist es zwar gewohnt, dass ihr einmal im Jahr zahlreiche Besucher aus nah und sehr fern ihre Aufwartung machen und ein rauschendes Straßenfest zu ihren Ehren zelebrieren, aber die diesjährige Teilnehmerzahl hat auch die Ganserte erstaunen lassen. Selbst die in der Umgebung stattfindenden recht zahlreichen Konkurrenzveranstaltungen schmälerten den Erfolg des Badbrunnenfestes 2023 nicht. Vatertag hin, Vatertag her, in Erbach wurde er zum Ganserttag.
Möglich wurde dies durch den hingebungsvollen Arbeitseinsatz, den sowohl zahlreiche Ganserte als auch etliche Wiwwelchen leisteten. Wiwwelchen? Nun, Kenner wissen Bescheid, hinter diesem Begriff verbergen sich die Gansertgemahlinnen und Gefährtinnen, die primär für die zahlreichen Kuchenspenden und den Festbetrieb an der Kuchentheke verantwortlich zeichnen sowie auch an der Bedienungsfront Hervorragendes leisten. Dafür sei ihnen an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.
Der Erfolg des Badbrunnenfestes ist dem Wirken aller Beteiligten geschuldet, jeder gab sein Bestes: Die bedienenden Ganserte und Wiwwelchen, die zapfenden Schnatterer im Ausschankwagen, die Gourmetschnatterer im Imbissbereich. Die Gläserspüler, die Kuchenladys, die faßschleppenden Zuträger. Jene Ganserte, die sich mit dem Auf- und Abbau der umfangreichen Festplatzausstattung befassten. Und ganz besonders unsere Besucher, die sich mit vollem Körpereinsatz über unsere angebotenen Speisen und Getränke hermachten und maßgeblich dafür sorgten, dass das Treiben von Anfang bis Ende in entspannter und heiterer Atmosphäre stattfand. Und das Wetter spielte ebenfalls mit, bei Straßenfesten kein unwichtiger Faktor. Fazit: ein Badbrunnenfest der Superlative. Wer genau hinsah, bemerkte auch das leichte Schmunzeln auf dem steinernen Antlitz unserer Ahnherrin, sowas erlebt die auch nicht alle Tage....
Und was die Gäste von sehr fern betrifft: Die weiteste Anreise hatten zwei Besucher aus Ostfriesland bewältigt, die am Vatertag das Plätschern der Mümling dem Rauschen der Nordseewellen vorzogen. Respekt.
Nachfolgende Bilder sprechen für sich, das war das Badbrunnenfest 2023.......
Der Tag vor dem Fest. Umfangreiche Vorarbeiten sind notwendig, um den Erfolg der Veranstaltung sicherzustellen. Hier erkämpfen sich einige Schnatterer den Zugang zu einer unterirdischen Wasserquelle. Oder so ähnlich....
Gänsgretel soll auf die Gäste einen reinlichen Eindruck machen, daher wird sie im Rahmen der Vorbereitungen gründlich gebürstet. Das dazu notwendige Werkzeug liegt bereit.
Unmittelbar vor Festbeginn. Ausschankwagen, Großküche, Bänke und Ganserte warten auf den Startschuss.
Ein letztes Mal tief Luft holen.....gerne auch in flüssiger Form....
...und dann begann der Ansturm
Dieses Bild bot sich dann über viele Stunden. Rechts vorne sind die Folgen der Verkehrswende zu bestaunen, links läuft der Schwenkgrill heiß. Das im Hintergrund rechts stehende Kraftfahrzeug wollten wir eigentlich an die Gäste verlosen, der Besitzer und Badbrunnenanwohner fand das aber nicht so prickelnd.
Traditionelles Festende: nach getaner Arbeit versammeln sich die abgekämpften Ganserte im nahegelegenen Brauhaus beziehungsweise Gänsestall und halten eine Nachbesprechung ab. Damit beginnen die Vorbereitungen auf das Badbrunnenfest 2024. Wir freuen uns drauf. Und Gretel am Brunnen freut sich auch, sie wird ja dann wieder mit Hingabe gebürstet.....
Der Erbacher Wiesenmarkt, größtes Volksfest Südhessens und alljährlich in der letzten Juliwoche stattfindend, ist natürlich ein Pflichttermin für Erbachs ältesten Verein. Wie schon seit einigen Jahren versammelten sich die Schnatterer am 23.Juli wieder bei Erich im Champagnerzelt. Wobei der Genuss dieses französischen Schluckauf-Getränkes nicht unbedingt üblich ist in Gansertkreisen, man fühlt sich dann doch den Produkten heimischer Braukunst näher verbunden.
Somit fanden sich am Vormittag des besagten Tages zahlreiche Schnatterer, etliche mit ihren angetrauten Pflegekräften, bei Erich ein und verbrachten einen fröhlichen Frühschoppen. Unterstützt durch Musikgansert Peter, der dafür den weiten Weg aus dem angrenzenden Bayern auf sich genommen hatte, um den sangesfreudigen Schnatterern musikalische Unterstützung zuteil werden zu lassen. Und diese musikalischen Bemühungen wurden noch verstärkt durch den "Schwiegerenkel" des Schwenkganserts, der mit seiner Gitarre ebenfalls wertvolle Hilfe beim stimmlichen Lärmen leistete.
Einen guten Teil des Verzehrs übernahm die Vereinskasse. Dies war unter anderem dem Umstand geschuldet, dass der Kassengansert zwar den Auftrag hatte, nach Erreichen einer bestimmten Budgetgrenze Einhalt zu gebieten, diese Grenze aber irgendwie aus den Augen verlor. Nun, was in der großen Politik allgemein üblich ist, das können wir auch. Und hauten rein, ohne Rücksicht auf Schulden- oder sonstige Grenzen. Die Kosten verschob der Kassengansert dann in einen Sonderhaushalt.....
So nahm der Tag einen fröhlichen Verlauf. Selbst unser ältestes Vereinsmitglied, der mittlerweile 101 Lenze zählende Däälschesgansert, wohnte über etliche Stunden dem Fest bei.
Der Frühschoppen endete wie fast in jedem Jahr, nähmlich als Spätschoppen im milden Licht der untergehenden Sonne. Ausdauer ist es, was einen rechten Gansert auszeichnet...
Egal, von welcher Seite man sich dem Champagnerhaus näherte, die Ganserte waren nicht zu übersehen und nicht zu überhören. Sehr zur Freude einiger Marktbeschicker in unmittelbarer Nähe, deren Verkaufsbemühungen offenbar etwas unter unserem Frühschoppen litten. Es gelang aber dem Sitzvorzenden, mit diplomatischem Geschick eine gewisse Akzeptanz für das Gansertwesen zu erzeugen. Sicherheitshalber verharrten die Schnatterer gut geschützt hinter einer Mauer , siehe Bild unten....
Hier wirkt geballter musikalischer Sachverstand: links der Musikgansert in vollem Einsatz, Mittig der Drummelgansert als moralische Unterstützung, und rechts ein aus München importierter Nachwuchsgitarist, der eine wertvolle Ergänzung des Ensembles darstellte.
Großvater und Enkelin im Gesang vereint. Wir wollen jetzt bezüglich des Gansertfrühschoppens noch nicht vom "Fest der Generationen" sprechen, aber offenbar sind wir auf dem Weg dahin....
Unser Alterspräsident (Bildmitte im Jackett) sang fröhlich mit. Bis er dann verständlicherweise das Fest etwas früher verließ. So entstand das Werk: "Der Hundertundeinjährige, der aus dem Champagnerzelt stieg und verschwand".
von unserem Sonderkorrespondenten "Städtelgansert"
16.Oktober 2022 - Der Gänsgretelverein begeht sein beliebtes Herbstfest. Erneut diente der Partykeller des Kurbelwellenganserts als würdiger Schauplatz für das Treiben. Jener Keller wurde am Anfang des Tages auch dringend benötigt, fanden sich doch die Schnatterer bei strömendem Regen am Ort des Geschehens ein. Dieser für uns völlig ungewohnte Umstand, den man eigentlich nur aus Erzählungen über Festlichkeiten in unserer geschätzten Nachbargemeinde kennt, schien die Vorfreude zunächst etwas zu dämpfen, sind wir doch bei vorherigen Herbstfesten seit Jahren mit Sonnenschein verwöhnt worden. Keinen Anlass zur Sorge verspürte indes unser erster Sitzvorzender. Mit einer (in diesem Falle wörtlich zu nehmenden) Bierruhe sondergleichen verwies er immer wieder auf seine Wetter-Apps. seinen guten Draht zu Petrus, darauf dass er auch seinen Teller leer gegessen habe und dass Regen und Gi-gack einfach nicht zusammenpassen. Und tatsächlich: gegen 12 Uhr "riss es auf". Bei fortan strahlendem Sonnenschein begab sich die schnatternde Schar nach draußen, dort wurde ein exquisites Menü aus diversen Fleischkäsevariationen und "käätscher" Brezel verzehrt und so mach schöne Stunde bei tiefsinnigen Gesprächen vor herbstlich-goldener Kulisse verbracht. Folgende Beweisfotos mögen dies belegen....